Das Hara
Die eigene Kraft befreien, Stille, klarer Ausdruck, Wut, Abgrenzungsfähigkeit
Jedes WE ist einem Oberthema aus den 24 Organthemen der Tibetanischen Körpertherapie gewidmet. Hier erfolgt eine Betrachtung der Hara Themen. Die Beschreibung der Tibetanischen Körpertherapie finden sie unter dem Punkt: Was ist Tibetanische Körpertherapie.
HARA, die Entwicklung unserer Kraft
Das Hara liegt etwa 3-4 fingerbreit unterhalb unseres Bauchnabels.
- der Ort der Kraft, der Lebenskraft, des instinktiven Handelns und der Schwerkraft
- die männlich, bewegende, aktive Kraft in uns
- der Sitz unseres Immunsystems
- ein starkes Hara zeigt sich in guten Abgrenzungsfähigkeiten
- in seiner Mitte ruhen, aus dem Bauch heraus handeln
- kraftvoll und schwach sein können
- einen klaren Ausdruck haben, gehört und respektiert werden
- Wut ausdrücken können ohne Andere zu verletzen
- sich geschmeidig bewegen
- es besteht ein guter Zugang zu den Bedürfnissen des Körpers nach Nahrung, Bewegung und Ruhe
- Versammlung und Meditation, ein Leben in Würde führen
- das Hara regeneriert in tiefer Meditation und während des entspannten Schlafes
- ein entspannter Rücken öffnet das Hara
- tiefe Bauchatmung
- wenn das Hara in der Stimme mitschwingt heißt das: „Ich bin bereit zu handeln.“
- Viele Kampfkünste, sowie z.B. Tai Chi arbeiten aus dem Hara heraus
- das Hara schenkt uns diese enorme Kraft in Ausnahme- und Überlebenssituationen
- Farbe des Hara: ein kräftiges rot
- Tiere des Hara: Drachen, Gorilla, schwarzer Panther
Wenn das Hara in der Stimme mitschwingt heißt das “Ich bin bereit zu handeln”
Probleme mit dem Hara
- eine beeinträchtigte Verdauung
- Allergien, Heuschnupfen
- Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen schwächen das Hara
- Candida, stark aufgeblähter Bauch, Scheideninfektionen
- schlechte Immunabwehr
- rheumatische Erkrankungen
- dauerhaft müde, chronische Schwächezustände
- das Männliche wird abgelehnt
- Unterdrückung vitaler Impulse
- Abgrenzung oder sich zur Wehr setzen wird unterdrückt
- das Hara lädt sich negativ auf, wenn die Frau ein unsensibles oder aggressives Eindringen des Mannes beim Sex zulässt
- jähzornige Ausbrüche, die sich entladen und zerstörerisch wirken
- alte nicht ausgedrückte oder gefühlte Wut oder auch Hass im System schwächt das Hara sehr
- durch das Aufrechterhalten der Wut verliert man die Fähigkeit sein Leben zu genießen
Wir alle erleben Machtlosigkeit und Ohnmacht als Kind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie wir darauf reagieren:
- das Kind erlebt sich als böse, kann nicht unterscheiden zwischen sich und der Tat
- das Kind unterdrückt alle Impulse, wird ein Gut-Mensch ohne Willen, strengt sich an, geht ständig über die eigenen Grenzen,
Baby oder auch Kinder weinen, wenn sie ein kleines Wehwechen haben, das klingt dann etwas so: buhuuuuh,…
Wenn ein größerer Schmerz da ist, empfindet das Kind so eine Not, die zur Angst (Todesangst, Angst zu verhungern, Angst zu verdursten, ….) wird, da kommt das Hara mit rein und der Ton wird richtig laut: Ahaaaaaah,…
Diese Hilflosigkeit und Abhängigkeit des Kindes von äußeren Kräften produziert unseren Glauben und die Notwendigkeit von Wut. Als Erwachsene können wir das hinter uns lassen.
Wenn man sich gut gekümmert hat um dich als Kind, wird wenig Wut angesammelt.
Wenn man dich vernachlässigt hat als Kind, hast du gelernt sehr sehr laut zu sein, sehr wütend zu sein. Darauf entsteht später Dominanz. In einer dominaten Stimme schwingt die unterdrückte Wut mit.
Ein mentales Gleichgewicht ist erforderlich, um dem Hara bei der Aufrechterhaltung der körperlichen Form beizustehen.
im Sonnensystems unseres inneren Bewusstseins ist die Sonne das Hara, das Herz die Erde und der Verstand der Mond.
Textauszüge aus dem Buch „Der Organ-Kalender des Tibetan Pulsing“ von Elvira Schneider.
