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Die Zunge

Jedes WE ist einem Oberthema aus den 24 Organthemen der Tibetanischen Körpertherapie gewidmet.  Hier erfolgt eine Betrachtung der Zungen Themen. Die Beschreibung der Tibetanischen Körpertherapie finden sie unter dem Punkt: Was ist Tibetanische Körpertherapie.

Entfaltung von Wahrheit

Farbe der Zunge: Zitronengelb

Tier: Ameisenbär, Maus

Land: Polen

Disbalancen aufgrund einer geschwächten Zunge:

  • notorisches Lügen, Unaufrichtigkeit
  • Unfähigkeit Wünsche auszusprechen
  • Gier nach mehr als angemessen ist

Menschen, die alles übergenau und detailgenau machen, sind Perfektionisten. Unter dieser Sucht nach Perfektion liegt oft eine latente Unzufriedenheit oder ein Selbstbetrug über die eigene Motivation verborgen, z.B. alles unter Kontrolle halten zu wollen aus Angst, einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein.

Kokain ist die Droge, die stellvertretend für die Gier, den Größenwahn und den Selbstbetrug steht.

  • Geschmacksverlust durch starke Erkältungen des Nasen-Rachen Bereichs
  • Münchhausen-Syndrom (ein Vortäuschen körperlicher oder psychiatrischer Symptome, das sogar so weit gehen kann, das sich körperliche Symptome zeigen)
  • Zungenkrebs, Zungenpils (Candida), Mundfäule

Wahrheit des gesprochenen Wortes

In der Zunge entwickeln wir einen Sinn dafür, wie das, was in uns ist, ausgedrückt werden will. Wir machen Erfahrungen, wie es sich anfühlt, wenn wir etwas vortäuschen, was nicht unserem inneren Gefühl entspricht, und wenn uns eine Lüge aufgetischt wird.

Wir unterscheiden wir Lüge von Wahrheit? Wir werden sensibel dafür.

Auch die Beziehung zu unseren Wünschen und Bedürfnissen ist ein Thema. Kennen wir sie? Sprechen wir sie aus? Ist es okay, wenn wir sie nicht erfüllt bekommen?

Das Erzeugen von Wünschen kann endlos sein. Im Positiven motivieren sie uns, in Bewegung zu kommen, im Negativen halten sie uns davon ab, dem, was uns wirklich wichtig ist, konsequent zu folgen.

Was sind unsere wahren tiefen Bedürfnisse? Was will durch mich ausgedrückt werden?

Bedürfnisse und Befriedigung

Ein Säugling drückt ein Bedürfnis direkt aus, es schreit, wenn es Hunger hat. Die Mutter füttert es. Ein Kind weint und schreit im Supermarkt, wenn es ein Eis will. Die Mutter ist genervt, gibt es ihm. Danach will er das Nächste. vielleicht ein Spielzeugauto. Wenn die Mutter nein sagt, steigt Frustration im Kind auf.

Warum klappt das jetzt nicht, wie bei dem Eis, vielleicht muss die Strategie perfektioniert werden?

Im Laufe des Heranwachsens werden unterschiedliche Qualitäten in Jungen und Mädchen entwickelt. Meist wird bei Jungen alles unterstützt was in Richtung Aktivität geht: Stärke beweisen, der Beste sein, konkurrieren… Bei Mädchen geht es eher um Rezeptivität, schön aussehen, eine gute Figur haben,…

Diese Muster werden später in Partnerschaften und in der Sexualität fortgeführt. Es wird immer schwiergier sich selbst treu zu bleiben und ehrlich mit sich und anderen zu sein. Solange wir glauben, Strategien einsetzen zu müssen, um Bedürfnisse befriedigt zu bekommen, setzen wir sie ein.

Angenommen die Wahrheit der Frau wäre es, ihrem Jagdinstinkt – den Frauen durchaus in sich tragen – freien Lauf zu lassen, sich einen Mann zu schnappen und ihren Spass zu haben. Aufgrund ihrer Konditionierung darf sie das aber nicht, sie muss ein braves Mädchen sein und Passivität vorspielen. Sie bekommt nicht, was sie wirklich will, etwas in ihr bleibt unbefriedigt.

Wenn die Wahrheit des Mannes wäre, eher rezeptiv zu sein, er aber statt dessen gelernt hat, den Starken raushängen zu lassen, verliert er sich im Aktionismus und glaubt das es so richtig ist und er Frauen nur so gefällt.

Wir suchen immer exakt den Partner, der den Teil lebt, den wir innerlich unterdrücken. Wir suchen den perfekten Mann oder die perfekte Frau, der/die unsere Bedürfnisse möglichst perfekt erfüllt. Das funktioniert eine Weile ganz gut, dann aber kommt das zum Vorschein, was versteckt gehalten wurde: die Lüge über uns selbst. Was ist diese Lüge? Wir benutzen unseren Partner für die liebevolle Zuwendung, die wir uns selbst verweigern. Wir müssen die Lage unter Kontrolle halten, damit die kindlichen Bedürfnisse erfüllt werden. Aber wie können wir mit unseren kindlichen Bedürfnissen erwachsen umgehen? Als erstes müssen wir sie anerkennen und annehmen. Wir versuchen die Finger davon zu lassen, unsere Bedürfnisse nach außen zu projezieren auf der Suche nach Erfüllung. Beziehungen sind eine großartige Chance, sich die Wahrheit über die Motivation des eigenen Verhaltens einzugestehen. Dann können wir im Spiegel des anderen sehen, was wir tun, und das Vertrauen entwickeln, uns mit allem, auch dem Unperfekten und Unschönen zu zeigen.

Die Zunge als Herrscher über unsere Motivationen

Der Energiekreislauf der Zunge ist verantwortlich für die Umsetzung aller Bedürfnisse. Der innere Antrieb sagt: “Ich will es jetzt und gleich haben!” Dafür setzen wir uns in Bewegung. Mitten in der Nacht ist die Zigarettenschachtel leer oder die Schokolade aufgegessen. Der Süchtige geht zum nächsten Kiosk oder zur Tankstelle. Für die Bedürfnisbefriedigung wird Bequemlichkeit gerne überwunden. Auch Langeweile darf nicht aufkommen. Abläufe, die sich wiederholen, Altes, Bekanntes, Statisches – ein Gräuel! Alles muss frisch und neu sein, und immer wieder kommen neue Bedürfnisse hinzu. Die Bedürfnisbefriedigung orientiert sich am Materiellen, am äußerlichen Leben – inneres Anhalten, Ruhe und Einkehr finden nicht statt. Manchmal geraten Menschen durch einen Unfall oder eine Krankheit in einen Zustand, der sie zwingt, anzuhalten und sich mit ihrer inneren Leere oder Unzufriedenheit auseinanderzusetzen. Doch in unserer Gesellschaft, die von Werbebotschaften dominiert ist, werden uns ständig Wünsche suggeriert, die gar nicht in uns existieren. Auch unser Alltag nimmt an Geschwindigkeit zu. Je mehr wir allem hinter her rennen, desto unerfüllter fühlen wir uns. Halten wir also an und schauen was geschieht.

Perfektion

Mit dem Organ Zunge begegnen wir dem Zwang zur Perfektion. Das erste Problem ist, das wir überhöhte Ansprüche haben; das zweite Problem, das wir diese Ansprüche auf alles und jeden legen und den dringenden Wunsch nach Verbesserung hegen. Alles was uns begegnet, wird unter die Lupe genommen. Wo ist der Fehler und wie kann er behoben werden? Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Streben nach Perfektion? Welcher Mangel in uns darf nicht zum Vorschein kommen? Wer sagt denn, das alles perfekt sein muss? Es muss perfekt sein, weil uns das Sicherheit gibt. Wir wollen das Chaos der Welt in den Griff bekommen. Fehlerhaft zu sein, ist gekoppelt mit Bildern von Ausschluss und Verbannung.

Wer fehlerhaft ist, wird isoliert. Ein dunkles Kapitel der Menschheit öffnet sich, in das wir nicht hereinfallen wollen. Keine Fehler machen zu dürfen, das ist ein enges Korsett. Die Erlaubnis von Fehlern eröffnet uns, was wahr ist: Das Leben wird nie perfekt sein, und in seiner Unvollkommenheit ist es vollständig und gut.

Sprache ist angewandte Magie in reinster Form

Mittels Sprache wird uns Wissen und Weisheit vermittelt. Der Klang einer Stimme kann uns verzaubern und unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Der Ort in unserem Nervensystem, an dem wir erkennen, ob das, was jemand sagt authentisch klingt, ist der Punkt in der Mitte unseres Solarplexus, er gehört zum Zungenkreislauf.

Der Klang der Stimme und der Inhalt des gesprochenen Wortes müssen übereinstimmen, dann ist es wahr. Wir fühlen es in unserem Bauch. Wir hören es mit unserem Herzen. Können wir die Sprache unserer Seele hören und verstehen? Wie tief müssen wir vordringen, um Kontakt zur Seele zu bekommen? Tibetan Pulsing ist eine Möglichkeit, diese Ebene des Bewußtseins wirklich zu berühren. Um sich zu transformieren ist es nötig in die absolute Tiefe einzudringen. Mit Hilfe des Pulsschlags wird das möglich.

Textauszüge aus dem Buch “Der Organ Kalender des Tibetan Pulsing” von Elvira Schneider.