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Die Nieren

Jedes WE ist einem Oberthema aus den 24 Organthemen der Tibetanischen Körpertherapie gewidmet.  Hier erfolgt eine Betrachtung der Nieren Themen. Die Beschreibung der Tibetanischen Körpertherapie finden sie unter dem Punkt: Was ist Tibetanische Körpertherapie.

Die Entfaltung und Entwicklung von Klarheit

Farbe: hellblau

Tiere: Esel, Hahn

Ton: U

Ausgeglichene Nieren zeigen sich durch folgendes aus:

  • gesunde Nieren geben uns die Möglichkeit uns Reflexions- und Ruhepausen zu erlauben
  • wir entspannen uns in die weiblichen Qualitäten von Empfänglichkeit und Reinheit
  • in Balance sein mit den weiblichen und männlichen Kräften in uns. Sanftheit & Stärke genießen zu können.
  • Wirklichkeit klar erkennen zu können, ohne Konzepte oder Vorurteile, nichts ungeprüft nach außen projizieren
  • dem Fluss des Lebens vertrauen
  • innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Momente des Innehaltens suchen
  • wir können Sexualität unschuldig und frei von Schamgefühlen genießen

Körperliche Auswirkungen in den Nieren:

Die Nieren sind ein paariges Organ und haben die Funktion das Blut zu reinigen. Unreine Substanzen und Giftstoffe werden an die Blase weitergegeben und ausgeschieden.

Wenn zu viel Gift durch die Nieren fließt und sie es nicht schaffen, alles auszuscheiden, bleiben giftige Anteile im Blutkreislauf zurück, die Beschwerden verursachen können. Chronische Schmerzen im Lendenwirbelbereich können die Folge einer solchen toxischen Überlastung des Blutes sein.

Es sind nicht nur materielle Gifte die den Körper belasten, sondern auch mentale und emotionale Negativität, die sich wie Gift in unserem Nervensystem ausbreitet. Zu viel Gift im Körper, zu viel Negativität auf der emotionalen oder psychischen Ebene erzeugt einen Mangel an Rezeptivität, Überhöhung, Verwirrung und eine Intoleranz gegenüber weiblichen Qualitäten und der weiblichen Seele.

Störungen im Nierenkreislauf zeigen sich durch folgendes aus:

  • Verwirrung, Wirklichkeit nicht klar erkennen zu können, Projektion
  • Angst vor Identitätsverlust, generell Verlustängste, Angst vor Krankheiten, vor unvorhergesehenen Angriffen und letztendlich die Angst vor Tod
  • tiefe Gefühle und Ängste „es geht uns etwas an die Nieren“
  • der Versuch, die Gefühle wegzudrücken, uns hart zu machen, die Schuld auf andere Menschen oder Gott oder das Leben zu packen, das heisst wir brauchen keine Verantwortung zu übernehmen für das was wir uns antun
  • es gilt die Kontrolle zu behalten, komme was wolle, oder auch das letzte Wort zu haben, das gibt uns ein Gefühl der Überlegenheit, wir wollen uns nicht unterlegen und schwach fühlen und wir haben selbst Angst kontrolliert und übermannt zu werden und scheuen jede Möglichkeit uns dem Leben hinzugeben
  • die Art und Weise, wie unserer Toilletten-Training ablief hat ein Einfluss auf unseren Umgang mit Sexualität. Drohungen, Bestrafungen, Verurteilungen und negative Bewertungen können Schuld- und Schamgefühle ausgelöst haben, die uns noch heute hindern unsere Sexualität frei, unschuldig und rein fließen zu lassen
  • die Nieren sind ein Paar-Organ. Kontrolle in Beziehungen tritt häufig auf, wir wollen alles richtig machen. Paare verwickeln sich in ihre, oft unausgesprochenen Bedürfnisse, die dann zu versteckten oder offenen Forderungen werden. Den Partnern fehlt die Zurücknahme ihrer Projektion und die Ehrlichkeit auszudrücken, was sie fühlen. Das kann sowohl ein Bedürfnis nach Distanz oder Nähe sein, und häufig wissen sie gar nicht mehr, was sie wirklich füreinander empfinden.
  • Projektion ist der Versuch , Unangenehmes und Negatives, manchmal auch Positives, in mir auszublenden und es nach außen zu verlagern, also einem anderen Menschen zuzuschieben. Wenn wir darüber kein Bewusstsein haben führt das zu Realitätsverlust. Wir nehmen die Welt mittels der Vorstellung wahr, die wir von uns selbst haben. Alles was wir sehen, wenn wir die Welt betrachten ist unser Geist. Alles ist ein Spiegel dessen was wir zu sein glauben und selten erleben wir ein Objekt direkt. Stattdessen erleben wir unsere Präferenzen, Ängste, Hoffnungen, Zweifel und Vorurteile- schlicht die Vorstellungen, die wir von den Dingen haben. Alles wird nach einem Gedankenbild erschaffen und kaum etwas lassen wir so stehen, wie es aus sich selbst heraus ist.

 

Klarheit & Transformation

Wenn wir unseren Geist von „Schmutz“ freihalten, authentische Gefühle wahrnehmen und ausdrücken sowie unseren Körper von Giften verschonen, unterstützen wir unsere Nieren. Dann müssen wir weder in die Überhöhung noch in die Unterwürfigkeit gehen. Wir müssen nicht besser sein, um uns besser zu fühlen. Wir brauchen niemandes Gefühle zu verletzten in dem Versuch, ein unangenehmes Gefühl von Schlechtsein oder Mangel loszuwerden.

Es kann ein Risiko sein, etwas auszudrücken, von dem wir nicht sicher sind, ob es wahr ist und was es bewirkt. Besser wir drücken es aus, als das wir es unterdrücken. Denn wir lernen aus der Erfahrung und sehen, wie die Reaktion beim anderen ist. Gleichzeitig nehmen wir innerlich wahr, was geschieht, wenn wir uns ehrlich ausdrücken, was wir empfinden. Dann erst können wir zwischen richtig und falsch unterscheiden.

Rezeptivität bedeutet das wir erst nach innen horchen, z.B. etwas wahrnehmen, was sich nicht richtig anfühlt. Dann drücken wir das unangenehme Gefühl aus und hören, wie es beim anderen ankommt. Entweder wir machen die Erfahrung, dass wir gehört werden, oder wir stoßen auf Abwehr. Wenn wir auf Abwehr stoßen haben wir einen empfindlichen Punkt beim anderen getroffen, er reagiert. Jetzt haben wir die Möglichkeit, wieder in uns hinein zu lauschen, statt ebenfalls zu reagieren und uns in eine leidvolle Verwicklung zu stürzen. Wir treten aus der eigenen engen Wahrnehmung heraus, üben Toleranz und bleiben wachsam. Dies bringt uns mehr Klarheit, mehr Weitsicht und bildet die Grundlage für Veränderung und Transformation.

 

Textauszüge aus dem Buch „Der Organ-Kalender des Tibetan Pulsing“ von Elvira Schneider.